8 September 2025

Wenn Druck zur neuen Normalität wird

Montagmorgen, 8 Uhr. Die Kaffeemaschine läuft auf Hochtouren, der erste Stapel E-Mails blinkt schon auf dem Bildschirm. In der Geschäftsführung eines mittelständischen Unternehmens sitzen drei Personen zusammen, die Gesichter angespannt, die Agenda prall gefüllt. Zwei Kunden warten auf Rückmeldung, ein Lieferant hat Verspätung angekündigt, und ein wichtiger Mitarbeiter hat sich krankgemeldet. Der Tag hat noch nicht richtig begonnen, und doch fühlt er sich schon schwer an.


So oder so ähnlich sieht der Alltag in vielen KMU aus. Führungskräfte und Geschäftsführer balancieren zwischen Ergebnisdruck, Fachkräftemangel, steigenden Kosten und ständigen Veränderungen. Dabei bleibt oft eine entscheidende Frage unbeantwortet: Wie bleibe ich selbst gesund und leistungsfähig – und wie führe ich mein Team so, dass es auch in stürmischen Zeiten stabil bleibt?


Genau hier setzt das Konzept der gesunden Führung an. Es geht nicht nur um Prozesse, Zahlen und Strukturen – sondern um Menschen. Um die Fähigkeit, mentale Stärke, Resilienz und Balance in den Mittelpunkt zu stellen. Denn: Wer als Führungskraft in seiner Kraft bleibt, schafft die Basis für ein Unternehmen, das langfristig erfolgreich ist.

Herausforderungen

Herausforderungen im Führungsalltag von KMU

Führung in einem KMU ist ein ständiger Balanceakt. Anders als in großen Konzernen gibt es selten die „zweite Reihe“, die Aufgaben abfedert. Geschäftsführer und Führungskräfte tragen Verantwortung auf mehreren Ebenen gleichzeitig – strategisch, operativ und oft auch persönlich.


Typische Herausforderungen:

  • Fachkräftemangel: Gute Mitarbeiter zu finden und zu halten ist schwerer denn je.
  • Überlastung: Viele Führungskräfte haben das Gefühl, drei Jobs gleichzeitig auszuüben – Geschäftsführer, Personalchef und Feuerwehrmann.
  • Veränderungsdruck: Digitalisierung, Lieferkettenprobleme, neue Kundenanforderungen – das Tempo steigt.

Unsicherheit: Prognosen sind schwierig, Entscheidungen müssen dennoch getroffen werden.

„Führungskräfte in KMU tragen das Gewicht des Unternehmens direkt auf ihren Schultern – ohne Sicherheitsnetz.“

Ein Geschäftsführer, mit dem ich zusammengearbeitet habe, leitete ein 30-köpfiges Unternehmen. Jeden Tag sprang er zwischen Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten. Abends saß er noch bis spät an Budgetplänen. Seine Worte:

„Es fühlt sich an, als würde ich permanent sprinten, aber das Ziel rückt nicht näher.“

Diese Erfahrung ist kein Einzelfall. Viele Führungskräfte erkennen sich in diesem Bild wieder.

Auswirkungen von Leistungsdruck und Stress

Dauerhafter Druck wirkt wie ein unsichtbarer Gegner. Er frisst Energie, raubt Konzentration und schwächt die Widerstandskraft – nicht nur bei der Führungskraft, sondern auch im gesamten Unternehmen.


Auswirkungen auf die Führungskraft


  • Erschöpfung & Schlafprobleme: Viele wachen nachts auf, weil sich Gedanken im Kreis drehen.
  • Reizbarkeit & Entscheidungsmüdigkeit: Schon kleine Probleme lösen überproportionale Reaktionen aus.
  • Motivationsverlust: Der Sinn hinter der Arbeit verschwimmt, Burnout-Gefahr steigt

„Wenn die Führungskraft ausbrennt, brennt das ganze Unternehmen leiser mit.“

Führungskräfte unterschätzen oft, wie schnell ihr eigener Stress auf das Team überspringt. Was sie selbst als „normalen Druck“ empfinden, wirkt auf Mitarbeiter häufig wie ein ständiger Schatten. Plötzlich fühlen sich Menschen nicht mehr unterstützt, sondern kontrolliert.

Die Folge: Das Engagement sinkt, Krankenstände nehmen zu, und die kreative Energie versiegt. In einem meiner Workshops brachte es ein Mitarbeiter einmal auf den Punkt: „Wir haben das Gefühl, dass wir nie genug sind – egal, wie viel wir leisten.“ Dieser Satz zeigt, wie stark die innere Haltung der Führungskraft das Klima im gesamten Unternehmen prägt.


Doch nicht nur die Menschen spüren die Last, auch die Organisation selbst beginnt zu leiden. Fluktuation steigt – nicht, weil das Gehalt zu niedrig ist, sondern weil Mitarbeiter das Gefühl haben, nicht gesehen oder wertgeschätzt zu werden. Die Produktivität sinkt, Fehler schleichen sich ein, Abläufe verlangsamen sich. Am schwersten wiegt jedoch der Verlust an Innovationskraft: In einer Atmosphäre, die von Druck und Angst bestimmt ist, entstehen selten neue Ideen. Studien belegen längst, dass psychosoziale Belastungen zu den größten Risikofaktoren für den langfristigen Erfolg von Unternehmen gehören.

Lösungsansätze aus deiner Praxis

Wenn ich mit Führungskräften aus KMU arbeite, merke ich schnell: Die meisten wissen längst, dass sie unter Druck stehen. Was fehlt, sind konkrete Wege, um aus dieser Spirale auszusteigen. Genau hier setzen meine Ansätze an – sie verbinden Bewegung, mentale Stärke, Balance und eine klare Organisationsentwicklung.


Ein zentraler Schlüssel ist der Alphalauf. Er ist mehr als bloßes Laufen. In einer bewussten Kombination aus Bewegung, Atmung und innerer Ausrichtung erleben Führungskräfte, dass sie Schritt für Schritt Ruhe finden können – auch wenn der Alltag draußen tobt. Ich erinnere mich an einen Geschäftsführer, der nach seiner ersten Alphalauf-Einheit sagte: „Ich habe zum ersten Mal seit Monaten das Gefühl, nicht gehetzt zu sein.“ Diese Erfahrung ist kein Zufall. Denn durch den gleichmäßigen Rhythmus des Gehens oder Laufens reguliert sich nicht nur der Körper, sondern auch der Geist. Stresshormone sinken, der Kopf wird frei, und aus Anspannung entsteht Klarheit.


Doch gesunde Führung bedeutet mehr als Bewegung. Es geht darum, Balance statt Dauerleistung zu leben. Viele glauben, dass Pausen ein Zeichen von Schwäche sind – dabei sind sie das Fundament langfristiger Leistungsfähigkeit. Wer bewusst Erholungsphasen einplant und diese auch dem Team zugesteht, sendet ein starkes Signal: Gesundheit hat Priorität. In meiner Arbeit sehe ich immer wieder, wie sich die Atmosphäre in Teams verändert, wenn die Führungskraft selbst mit gutem Beispiel vorangeht und zeigt: Auch ich brauche Momente zum Auftanken.


Ergänzend dazu arbeite ich mit mentalen Techniken, die Führungskräften helfen, in stressigen Phasen schnell den Fokus zurückzugewinnen. Das können kurze Atemübungen sein, die mitten in einem Meeting angewendet werden, oder Reflexionsfragen wie: „Was ist heute wirklich wichtig?“ Solche Impulse sind klein, aber wirkungsvoll – sie schaffen Abstand und verhindern, dass man sich in Details verliert.


Auf organisationaler Ebene hat sich die betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) bewährt. Workshops zu Resilienz, kurze Gesundheitseinheiten oder gemeinsame Bewegungsrituale im Team wirken doppelt: Sie stärken die Mitarbeitergesundheit und entlasten die Führungskräfte, weil sich ein neues Miteinander entwickelt. Gerade in KMU spüre ich, wie stark solche Initiativen die Bindung ans Unternehmen verstärken können.


Ein weiterer Baustein ist die psychosoziale Organisationsberatung. Hier geht es nicht nur um individuelle Stressbewältigung, sondern um Strukturen. Welche Kommunikationsmuster verstärken den Druck? Wo blockieren unausgesprochene Konflikte den Arbeitsfluss? Welche Ressourcen schlummern ungenutzt im Team? Wenn diese Fragen sichtbar gemacht werden, eröffnen sich neue Perspektiven – und aus Belastung wird Bewegung.

Gesunde Führung als Erfolgsfaktor

Beispiele, Anekdoten und Fakten

Was abstrakt klingt, wird durch konkrete Erfahrungen lebendig. In meiner Arbeit mit Führungskräften und Teams habe ich immer wieder gesehen, wie kleine Veränderungen große Wirkung entfalten können.


Ein Produktionsleiter etwa führte nach einem meiner Workshops kurze „Atempausen“ im Team ein – nicht länger als zwei Minuten. Zunächst waren die Mitarbeiter skeptisch, doch schon nach einigen Wochen war die Rückmeldung eindeutig: Weniger Fehler, mehr Gelassenheit und eine spürbar entspanntere Stimmung. Diese Mini-Übung kostete nichts, brachte aber eine enorme Wirkung.


Ein anderes Beispiel ist ein Geschäftsführer, der sich entschied, den Alphalauf fest in seine Woche zu integrieren. Anfangs ging es nur darum, Stress abzubauen. Nach wenigen Monaten berichtete er: „Ich treffe Entscheidungen jetzt mit mehr Ruhe und Klarheit. Mein Team spürt den Unterschied, weil ich weniger hektisch wirke.“ Seine persönliche Veränderung übertrug sich unmittelbar auf die Kultur im Unternehmen.

Auch die Forschung belegt die Bedeutung solcher Ansätze. Laut einer Studie der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz entstehen durch arbeitsbedingten Stress jedes Jahr Milliardenschäden in der EU – durch Krankenstände, Produktivitätsverluste und Fluktuation. Für KMU bedeutet das nicht nur Kosten, sondern auch verlorene Chancen, weil gerade dort jeder Mitarbeiter eine zentrale Rolle spielt.


Diese Beispiele zeigen deutlich: Gesunde Führung ist kein Luxus, sondern ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor. Es sind nicht immer die großen Strategien, die den Unterschied machen. Oft reicht es, kleine Routinen einzubauen, eine Haltung zu verändern oder bewusst in die eigene Balance zu investieren.

Krankenstandskosten
Alphalauf

„Nur wer selbst in seiner Kraft bleibt, kann andere nachhaltig stärken.“

Gesunde Führung

Appell an die Führung

Gesunde Führung bedeutet, den Mut zu haben, Balance vor reiner Leistung zu stellen – im Bewusstsein, dass genau darin der Schlüssel für nachhaltigen Erfolg liegt. Gerade in KMU zeigt sich: Wenn die Führungskraft in ihrer Kraft bleibt, entsteht Stabilität im Team, Motivation wächst, und das Unternehmen gewinnt an Widerstandsfähigkeit.


Es sind nicht die großen, revolutionären Schritte, die zählen. Oft genügt es, kleine Routinen einzubauen, bewusste Pausen zu leben oder die eigene Haltung zu reflektieren. Wer sich selbst Fürsorge erlaubt, kann sie auch anderen geben. Und wer Balance vorlebt, stärkt Vertrauen, Respekt und Zusammenarbeit.


👉 Meine Einladung an dich: Wenn du als Geschäftsführer:in oder Führungskraft spürst, dass der Druck wächst und du dir mehr Klarheit, Resilienz und Balance wünschst, dann lerne die Leaders Academy kennen. Hier verbinden wir Praxis, Coaching und Bewegung – damit du und dein Unternehmen langfristig gesund und erfolgreich wachsen können.

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